27.07.07

  20:43:46, von Thomas   , 837 Wörter  
Kategorien: Fallschirmspringen

Level 7 der letzte Sprung in Begleitung mit einem Sprunglehrer

Eigentlich hatte ich Level 7 bereits erfolgreich absolviert, da aber das Wetter und die Arbeit es nicht zuließen, griff die 30 Tage Regel und ich musste Level 7 nochmal springen. OK, es waren fast 8 Wochen von daher waren die 30 Tage auch mehr als nur ein wenig überschritten. Da sehr viele Schüler am Flugplatz waren, ist Rolf Brombach zusätzlich als Lehrer eingesprungen und hat den Level 7 mit mir gesprungen. Rolf, auch als „Flügelmann“ bekannt, war zu einem Wingsuit Wochenende in Grefrath und einige nutzten die Möglichkeit sich theoretisch und auch praktisch an das Thema BIRDMAN-Fliegen heran zu wagen. Für mich sind das noch ferne Träumen und die Konzentration galt dem Level 7 Sprung. Vor dem Sprung haben wir nur kurz nochmal den Ablauf besprochen; Diveexit, stabilisieren, Salto Vorwärts, stabilisieren, 360° Drehung, stabilisieren, 2-3 Sekunden Tracken, stabilisieren und bei 1700 Metern pullen. Soweit war alles klar, auch nach einer Pause von 8 Wochen habe ich nichts vergessen und ich freu mich auf den Sprung. Rolf ist ein netter Kamerad, vor dem Sprung machen wir noch ein wenig Spaß und Rolf nutzt auch direkt beim warten auf den Flieger, in dem noch ein Birdman sowie Solospringer im Schülerstatus sind, um grundsätzliche Sachen zu trainieren. Stellt euch mal hier im Kreis auf, fordert er uns auf und alle versammeln sich. Augen zu und nun greift mal zum Trennkissen….. alle greifen zum Trennkissen und Rolf gibt ein sehr gut von sich. Nochmal alle Augen zu… eine kleine Pause und dann sagt er greift zur Reserve … alle greifen zur Reserve und Rolf sagt grinsend SUPER … Dann erklärt Rolf uns das man sowas ruhig zwischendurch mal machen sollte, OK man weiß es eigentlich aber zwischendurch auch mal machen kann nie Schaden. Schließlich sind das die wichtigsten Griffe, aber man benutzt Sie nur selten
Die Soloy kommt und wir steigen alle ein und es geht ab in Richtung Startbahn. Im Flieger verläuft alles wie üblich, ich zeige Rolf im Steigflug die 1700 und 2000 Meter an, bei knapp 3300 Metern kontrolliere ich nochmals meine Griffe am Schirm und ziehe Brille und Helm auf. Bei 4000 Meter wird die Tür hochgerollt und die ersten beiden Solos verlassen den Flieger. Ich krabbel zur Tür und warte das Rolf in Position ist und mir das OK gibt. „OK“ ich Rufe Ready Set Go und verlassen den Flieger, bei 3700 Metern bin ich stabil und kontrolliere den Höhenmesser, dann leite ich den Salto Vorwärts ein. Wie bereits beim ersten Level 7 Sprung macht es riesig Spaß und ich habe das Gefühl das der Salto recht sauber war, nur das Ende kam mir ein wenig ruppig vor. Bei 3300 Metern schaue ich zu Rolf und er schneidet Grimassen und will mir zu verstehen gehen das ich mal freundlich gucken soll. Naja er weiß ja nicht das wenn ich konzentriert bin immer sehr ernst aus der Wäsche gucke. Dann leite ich die 360° Linksdrehung ein, auch diese war vom Gefühl her die beste bisher von mir gemachte Drehung. Ich halte während der Drehung nicht an, sondern korrigiere die Drehgeschwindigkeit mit den Schultern. Bei gut 2500 Metern beginne ich zu Tracken, das ist echt das „geilste“ was ich bisher in der Luft gemacht habe, es kommt mir vor als wenn ich wie eine Rakete losdüse. Nach 3-4 Sekunden beende ich den Track und stabilisiere mich. Ich schüttel den Kopf knapp unter 2000 Metern und winke bei 1700 Metern ab. Beim pullen leider wieder eine leichte Linksdrehung, aber nichts schlimmes und der Schirm entfaltet sich in voller Pracht über mir. Der Luftraum um mich herum ist frei und ich stelle mich erstmal gegen den Wind. Es war schon den ganzen Morgen leicht windig und ich merke das ich mit dem 240er Schirm nur sehr langsam gegen den Wind vorwärts komme. Also entschließe ich mich nicht über die Landewiese rüber zu fliegen sondern baue Höhe in Windrichtung vor der Landewiese ab. Bei 300 Metern stelle ich mich nochmal für einige Zeit gegen den Wind und merke das ich nun recht gut Vorwärts komme. Ich mache mir für den Anflug einen Plan den ich dann auch gut einhalte, den von mit in 300 Metern ausgesuchten Landeplatz treffe ich auf ca. 10 Metern genau. Landung war super und als ich zum Bus laufe sehe ich schon wie Rolf mich angrinst. UND? Fragt er, ich Antworte: wie immer absolut Klasse, schade das es so schnell vorbei ist. Rolf grinst noch immer und sagt war auch ein guter Sprung. Anders ausgedrückt alles Roger und meinem ersten Solosprung steht nichts im Weg, außer vielleicht dem Wetter. Denn wenn es noch windiger werden würde, werde ich wohl nicht nochmal in die Luft kommen.
Bei der Nachbesprechung erfahre ich das Rolf nicht nur den Kamerahelm auf hatte, sondern auch die Kamera eingeschaltet war. Ich kann meinen kompletten Sprung, bis auf den Track bei dem ich aus dem Bild geflogen bin, auf dem Display der Kamera anschauen. Echt genial und mit ein wenig glück bekomme ich auch das Video.

02.06.07

  09:11:49, von Thomas   , 102 Wörter  
Kategorien: Fallschirmspringen

Theorie muß auch sein

Leider war das Wetter in den letzten Wochen nicht wirklich zum Fallschirmspringen für Schülergeeignet, Wind, Regen und viele Wolken sorgten dafür das ich seit gut 3 Wochen nicht zum Springen gekommen bin. Man sollte annehen das so genügend Zeit bleibt um sich mit der Theorie auseinander zu setzen. Beim surfen haben ich eine nützliche Seite gefunden auf der man die Theorie trainieren kann: Prüfungstrainer von skyger.de.
Weitere Infos und alle Prüfungsfragen für die Lizenz findet man beim Deutscher Fallschirmsport Verband e.V. hier findet Ihr viele interessante Links zu Unfallstatistiken, Wettbewerbsregeln und vieles mehr.

20.05.07

  08:15:49, von Thomas   , 1244 Wörter  
Kategorien: Fallschirmspringen

Der 5.Sprung (Level 5.1)

Am Wochenende ist mitlerweile mein erster Blick nach dem Aufstehen, der Blick aus dem Fenster um zu sehen wie die Windverhältnise sind. Samstag 05.05.2007 morgen 6 Uhr und im Hof ist an den Fahnen der Nachbarschaft kein Wind zu erkennen. Schnell die morgentliche Arbeit erledigen und um kurz vor neun nochmal ein Kontrollanruf am Flugplatz. Susanne ist sich aber nicht sicher ob Schüler springen können, es ist doch in Grefrath etwas windig und man hat noch nicht entschieden ob der Wind auch für Schüler geeignet ist. Ich fahre jedoch trotzdem los um für den Fall das der Wind nachläßt ich oben auf der Liste stehe, denn nach dem Flugplatz geht es ab nach Dinslaken zum 24h Rennen. Auf dem Flugplatz angekommen treffe ich bereits einen Teil meiner Mitschüler bereits an und ich bin an 4. Stelle der Schüler auf der Liste eingetragen. Gegen 13:00 Uhr nach nunmehr fast 4 Stunden aufenthalt auf dem Flugplatz habe ich schon fast die Hoffnung auf einen Sprung aufgegeben, aber so wirklich will ich es nicht wahr haben, Sonnenschein, angenehme Temperaturen und wir dürfen nicht springen da der Wind noch immer recht stark und böig ist.
Gegen 15:00 Uhr entscheiden dann die Sprunglehrer das wir doch noch in die Luft kommen, wir bekommen die Anweisung das wir nicht die normale Landewiese ansteuern, sondern die gegenüber liegende Wiese. Wir schauen uns die Wiese auf dem Luftbild an und stellen fest die Wiese ist um mehr als das dreifache so groß wie die normale Landewiese. Die ersten von uns steigen in den Flieger und heben mit der Chesna ab in Richtung Himmel. Ich habe noch über eine Stunde Zeit bis zum start und lauf zur Landewiese um mir die Landung meiner Mitschüler anzusehen. Alle drei Landen auf der riesigen Wiese ohne Probleme und ich mache mich wieder auf den Weg zum Platz, bei einer Curry-Wurst überdenke ich was wohl das Team bisher beim 24h Rennen erreicht hat; leider habe ich bis dahin niemanden erreichen können und ich weiss nicht wie das Quali und der Start Verlaufen ist.
Ich spreche mit Uwe kurz vor dem Start den Level 5 Sprung durch, normales abspringen mit dem Lehrer zusammen, stabilisieren, Beobachtungskreis und dann eine 360° Drehung nach rechts einleiten, Höhenmesser kontrollieren und bei einer Höhe von über 2400 Metern noch eine 360° Drehung nach links einleiten. Sollte ich bei der Linksdrehung feststellen das die 2000 Meter erreicht werden die 2000 Meter wie gewohnt durch Kopfschütteln anzeigen und die Drehung stoppen, um dann bei 1700 Metern das pullen anzuzeigen und auszuführen. Es ist soweit, die Chesna ist mit dem Tanken fertig und wir können in aller Ruhe einsteigen, zuerst gehen zwei Tandems in die Maschine, dann ich und dann steigt Uwe ein. Ich sitze hinten in der Maschine und schaue gegen die Flugrichtung, da ich mich an die hinter mir sitzende Tandem-Dame anlehnen kann, sitze ich bequem. Bei 1700 Meter vergleiche ich mit Uwe den Höhenmesser und irgendwie bin ich nichtganz bei der Sache. Bei 2500 Metern geht Uwe mit mir nochmal den Sprung durch und ich bekomme noch alles zusammen, dann erklärt mir Uwe in welcher Reihenfolge wir aussteigen werden. Wir verlassen vor den beiden Tandems die Maschine, es wird wohl eng beim Aussteigen da ich mich im Flugzeug umderehen muss und dann an den beiden zwei Tandems vorbei zu Tür krabbeln muss. Wir sind bei 4000 Metern angekommen, und öffne mit Uwe zusammen die Tür, welche nach oben gerollt wird und dann mit Klett befestigt wird. Die zwei jungen Mädels (Tandem Gäste) schauen noch ein wenig ungläubig, nicht ängstlich aber etwas merkwürdig.
Uwe steigt aus dem Flieger und postiert sich von außen an der Türe, ich habe Probleme mich ordentlich in der Türe zu postieren und kämpfe das erste mal richtig mit dem Wind, erst hinterher wird mir bewußt das der Pilot die Maschine nicht gedrosselt hat. Nach einigem gefummel habe ich irgendwie meine Füße rausbekommen und stehe auf einem Fuß von Uwe, da er abnickt hohle ich mir das OK für Checkout, schau nach vorne stammel Prob und deute ein RAUF RUNTER an und springe ab. Wie gewohnt bin ich recht schnell in der normalen Lage für den Freifall, mit einem Unterschied: Ich stabilisiere nicht ordentlich und erst bei 3500 Metern mache ich den Beobachtungskreis. Uwe zeigt mit ich soll mehr durchdrücken und ich habe so ziemlich alles vergessen was ich gelernt habe. Nachdem meine Lage halbwegs stabil ist läßt uwe los und ich EIER durch die Luft, Uwe packt wieder zu damit ich wieder stabil in der Luft liegen. Ich kontrolliere zwar regelmäßig die Höhe und versuche auch eine Drehung einzuleiten, da aber meine Haltung sowas von Chaotisch ist EIER ich weiter in Richtung Boden. Bei 2000 Metern zeige ich Uwe durch Kopfschütteln an das ich die Höhe erkannt habe und schaue bis 1700 Metern auf den Höhenmesser, bei 1700 schwenke ich die Arme, drücke das Hohlkreuz nochmal richtig durch und Pulle. Der Schirm hat sich ordentlich geöffnet und in meiner Nähe befindet sich kein anderer Springer. Während des Rundumblicks nehme ich die Lenkleinen in die Hand und löse die Vorbremse. Ich mach ein par Kurven und teste mal ob ich gegen den Wind ankomme, dabei merke ich das ich direkt gegen den Wind kaum Vorwärts komme und entschließe mich das ich Versuche gegen den Wind zu kreuzen. Dasklappt ganz gut und ich orientiere mich noch oberhalb von 1100 Metern in Richtung Landewiese, am Anfang der Landewiese stelle ich den Schirm gegen den Wind und schaue was passiert, so gut wie nichts ist zu merken, ich stehe fast auf der Stelle und verliere nur sehr langsam an Höhe. Ich fliege zwei Vollkreise und baue dabei einiges an Höhe ab. Dann kreuze ich nochmal gegen den Wind und komme wieder am Ende der Landewiese an, ich sehe das Uwe und die Tandems auf der normalen Landewiese gelandet sind und entscheide mich das auch ich dort landen werden, komme ich doch bisher mit dem zwar relativ starken aber nich böigen Wind gut klar. Ich mache mich auf den Weg zur Wiese, überquere diese und halte gegen den Wind. Die Landung erfolgt ziemlich mittig, nur ein wenig weiter links wie geplant, weich und kontrolliert. Noch beim zusammenpacken des Schirmes realisiere ich das ich im Freifall nichts von dem gemacht habe was ich gelernt hatte, erst ab dem Punkt wo der Schirm aufgegangen war, war ich wieder voll bei der Sache. Ich rufe Uwe schon rufen ich solle mal hinmachen und ich mach mich auf den Weg zum Bus. Die zwei jungen Tandems schauen mich bis über beiden Ohren grinsend an und Uwe fragt mich : UND ? Naja ich sag hat Spaß gemacht aber über alles weitere brauchen wir nicht reden, war wohl mehr als Mist. Uwe sagt nur: das glaube ich auch.
Wieder am Flugplatz beim sortieren des Schirms kann Uwe es wohl noch weniger glauben als ich was in Luft passiert, bzw. nicht passiert war. Was war den Los höre ich. Ich kann nur Antworten: Ich hatte alles im Kopf aber nicht das was ich im Kopf haben sollte, das ich den Level 5 nocheinmal springen muß ist mir klar und es bleibt mir die Erkenntnis: Man soll nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Als Trost bleibt mir das ich beim 24h Rennen mit vier guten Turns und Klasse Rundenzeiten glänzen konnte.

11.05.07

  09:01:57, von Thomas   , 804 Wörter  
Kategorien: Fallschirmspringen

Der vierte Sprung ( Level 4 )

Nach vielen langen Wartenzeiten, aufgrund windiger Verhältnisse, auf dem Sprungplatz war es endlich soweit und wir konnten gegen 11:40 in die Cessna U 206 G Soloy steigen und ich konzentrierte mich auf meinen vierten Sprung. Die U 206 so merkte ich beim Einsteigen ist doch um einiges kleiner wie die Pilatus, insbesondere das Trittbrett außen am Flieger wirkte sehr klein. Mein Sitzplatz direkt neben dem Piloten war allerdings super bequem und Platz war auch genug vorhanden, ich hatte wohl den günstigsten Platz erwischt. Da ab Level vier nur noch ein Sprunglehrer notwenig ist saß vor mir Uwe mit dem ich das erste mal springen würde. Am Boden hatten hatten wir bereits den Sprungablauf durchgesprochen, im Steigflug bei 1700m zeige ich Uwe meinen Höhermesser zum vergleich und deute das Abwinken an. Dann fragt Uwe nochmal ab ob ich mir den Sprungablauf eingeprägt habe ( Ceckout, Prob, Rauf-Runter-Raus, stabilisieren und Beobachrungskreis durchführen, 90° Drehung nach rechts drehen, Höhenmesser, 90° nach links drehen, Höhenmesser, bei 2000 Metern Kopfschütteln und bis zum Abwinken und Pullen bei 1700m den Höhenmesser beobachte). Bei 3500 Metern Flughöhe mache ich mich langsam fertig und ziehe Brille und Helm an. Uwe schaltet den Funk ein und verstaut das Gerät in meiner Kombi. Bei 4000 Metern wird die Türe nach oben gerollt und die anderen Springer verlassen nach und nach das Flugzeug.
Uwe klettert aus dem Flieger und wartet an der Tür auf mich, ich positioniere mich ebenfalls auf dem Tritt und atme durch, man es ist schon viel enger beim Ausstieg wie in der Portas, nun merke ich erst wie eng es wirklich ist. Aber es geht und ich hole mir beim CheckOut ein OK, schaue zur Nase des Flugzeugs und rufe Prob. Ich deute ein Rauf Runter an und Springe in den Flugwind. Ein normaler Absprung denke ich noch und nehme die Stabile-Freifallhaltung ein, ich kontrolliere nochmal meine Fußhaltung und mache den Beobachtungskreis und bekomme bei 3700 Metern das OK von Uwe. Dann leite ich durch leichtes drehen des Oberkörpers die Drehung nach rechts ein, bei gut 90° stoppe ich die Drehung und kontrolliere die Höhe, Uwe flieg neben mit und ich kann ihm in die Augen schauen. Ein geniales Gefühl jemanden im Abstand von weniger als einen Meter jemanden neben sich zu sehen der ebenfalls mit knapp 200 Stundenkilometern zu Boden stürzt. Genug genossen und ich schaue nach links und leite die Drehung ein. Die Linksdrehung ist etwas unruhiger nicht instabil aber es wackelt ein wenig. Bei 90° stoppe ich die Drehung und kontrolliere den Höhenmesser, 2400 Meter ich schaue nochmal nach rechts zu Uwe und lasse meinen Blick einmal über den Horizont streichen, Höhenkontrolle und gleich sind die 2000 Meter erreicht, meine Augen bleiben auf dem Höhenmesser, bei 2000 Metern zeige ich Uwe durch Kopfschütteln das ich die 2000 wahrgenommen habe. Bei 1700 Metern winke ich ab, drücke nochmal das Hohlkreuz nach und Pulle.
Der Schirm öffnet sich und wie beim ersten Sprung sind die Hauptleinen eingedreht, nach einer Drechung um die eigene Achse sind die Leinen wieder im normalen Zustand, ich löse die Lenkleinen und kontrolliere den Luftraum, keiner in meiner Nähe zu sehen. Ich suche die Landewiese und entdecke Uwe einige hundert Meter unter mir. Nachdem ich die Landewiese gefunden habe beginne ich ein paar Kreise zu drehen, per Funk höre ich dann das ich eine 360° Drehung nach rechts machen soll, ich drehe und höre Funk ein OK, dann schau ich mir die Landschaft an und beobachte die anderen Fallschirme unter mir, Uwe macht einige schnelle Drehungen und ich sehe das er schon über der Landewiese ist und den Anflug einletet. Schon beeidruckend wie schnell man Höhe abbauchen kann durch die Drehungen, aber das dauert wohl noch bis ich mich an solche Geschichten ran wage, jetzt genieße ich noch die Fallschirmfahrt in völlen Zügen. Bei knapp 500 Metern orientiere ich mich in Richtung Landewiese, am Ende der Wiese drehe ich ein und kreuze über der Wiese hin und her, bei 100 Metern bekomme ich per Funk die Anweisung den Landeanflug zu beginnen, ich fahre ein Stück mit dem Wind und drehe dann gegen den Wind in Richtung Landewiese und konzentriere mich. Ich lande auf dem Ausgesuchten Punkt und stehe die sanfte Landung.
Im Nachhinein kommt mir der Sprung vor wie aus dem Bilderbuch, ich bin absolut Happy und nachdem auch noch Uwe ein Lob ausspricht schwebe ich im siebten Himmel obwohl ich doch eben erst aus diesem wieder zurück zur Erde gekommen war. Wieder auf dem Platz freue ich mich auf den 5. Sprung, der jedoch muß verschoben werden da der Wind immer stärker wird und die Sprunglehrer entscheiden das keine Schüler mehr springen. Wir Schüler üben dann noch ein wenig Schirm packen und beenden den Tag ohne einen zweiten Sprung.

01.05.07

  09:13:55, von Thomas   , 1129 Wörter  
Kategorien: Fallschirmspringen

Der dritte Sprung ( Level 3 )

Nachdem ich am 22.04.07 Vormittags meinen Level 2 Sprung erfolgreich absolviert hatte, standen die Chancen gut das ich mittags noch zu meinem Level 3 Sprung kommen würde. Das Wetter hielt sich den ganzen Tag super sonnig und es gab nur sehr wenig Wind. Patrick machte mit mir das Briefing für den Sprung, meine Hauptaufgabe sollte das genießen sein. Genauer gesagt war der Sprung genau wie Level 1 und 2 aufgebaut, es sollte jedoch nur ein Scheingriff gemacht werden und den Rest des freien Falls durfte ich genießen. Anders war nur das mich beide Lehrer im freien Fall loslassen und sich anschauen ob und wie stabil ich falle. Es gab noch ein paar Tips das es auch mal etwas wckeln kann und das ich nicht erschrecken solle wenn mich mal ein Lehrer anstubst. Sollte ich anfangen zu Drehen solle ich die Drehung wie gelernt stoppen. Das war die Theorie und ich war gespannt auf den Sprung.
Dann im Lift 22 war es soweit, die Pilatus Portas landete und hielt, Patrick, Steve ich und noch 7 andere Springer, darunter ein weiterer Schüler und seine zwei Lehrer sowie ein Tandem. Bei Steigflug merke ich das erste mal so richtig das ich Druck in den Ohren bekomme, vermutlich war meine verstopfte Nase daran Schuld das ich den Druck nicht ordentlich ausgleichen kann, aber egal es ist zwar ein komisches Gefühl aber mehr zum Glück nicht. Bei 4000 Metern kommt das OK vom Piloten und die Türe wird geöffnet. Die zwei Solospringer verlassen die Maschine, dann machen Sich Karl und sein Lehrer ( Uwe und Dirk ) auf den Weg. Steve der diesmal im Freifall zu meiner rechten anwesend sein wird klettert in die Türe, Patrick und ich begeben uns ebenfalls zur Türe. Der bereits gewohnte Ablauf beginnt; Checkin, Checkout, Prob, Rauf -Runter und Raus. Nachdem ich die stabile X-Lage eingenommen habe kontrolliere ich den Höhenmesser und gebe 3800 Meter zu Patrick durch, er zeigt mir das ich die Beine etwas weiter zusammen machen soll und gibt mir nach der Korrektur das OK. Von Steve zu meiner Linken erhalte ich sofort das OK und mein Blick geht wieder zum Höhenmesser, es standen noch 3500 Meter auf der Uhr und mein Blick geht nach vorne in die Ferne. Ich merke das mich Steve am Arm beruhrt und denke er korrigiert meine Haltung, aber er wollte mich eigentlich an den Scheingriff erinnern. Naja ich war so begeistert von der Aussicht das ich den total vergessen habe, das konnte auch Steve nicht ändern.
Ich bin absolut überwältigt von der Aussicht, nun ist es schon der dritte Sprung aber so wie jetzt habe ich es noch nicht wahrgenommen. Ich schaue mir die Gegen an und bin absolut fasziniert, dann beginne ich mich ganz langsam zu drehen und nach ca. 90 ° schaue ich auf Krefeld ein großer braun grauer Fleck auf der Erde an dem ein breiter Fluß ( Vater Rhein ) vorbei fließt. In diesem Moment macht s in meinem Kopf klick, verdammt ich sollte doch die Drehung stoppen ! Ich will gerade meine Haltung verändern als mir Steve zur rechten auf den Arm drückt und die Drehung damit stoppt. tja ich habe zwar während des Freifalls regelmässig den Höhenmesser kontrolliert aber die Aussicht war so überwältigend das ich die Drehung genoßen habe und bis heute bin ich noch fasziniert von dem Eindruck den ich gewonnen habe. Bei 2000 Metern schüttel ich mit dem Kopf, bei 1700 Metern winke ich ab, nehme nochmal konzentriert die X-Lage ein und greife zum Öffnungsschirm. Ich merke das ich was anderes in der Hand habe wie den Lederball und greife zu meinem Po, wo ich dann auch etwas oberhalb der Pobacke den Lederball vom Öffnungsschirm finde und Pulle. Der Fallschirm öffnet sich perfekt und ich beginne meine Kreise zu drehen, per Funke höre ich das ich eine Rechtskurve machen soll ich befolge die Anweisung damit Wolfgang am Boden sieht das ich ihn hören kann. Dann fahre ich frei nach Schnautze durch die Luft und probiere ein paar enge Kurven. Bei ca. 500 Metern bekomme ich das Kommando so langsam in Richtung Landewiese zu fahren, nach ein paar großen Kreisen an der Landewiese soll ich der Straße folgen und zum Ende der Wiese fahren. Vor mir ca. 100 Meter unter mit sehe ich wie auch Karl sich auf den Weg zu Wiese macht. Am ende der Wiese drehe ich ein und positioniere mich mittig zu Wiese, vor mir seh ich wie Karl sich recht weit links über der Wiese befindet und in leicht in Richtung Bäume fährt. Ich mache meinen Landepunkt aus und schätze ab das ich wohl ein paar Meter vor dem Windsack landen würde, ich korrigiere ein wenig meine Richtung sodaß sich mein Landepunkt links vor den Windsack verschiebt. Im Augenwinkel sehe ich das Karl noch immer in Richtung Baumreihe unterwegs ist und denke mir er solle mal langdsam ein wenig nach rechts lenken da es sonst eng wird. Als ich mich auf die Landung einstelle, merke ich das mein Landepunkt tatsächlich wie vorher abgeschätzt leicht links vor dem Windsack sein wird, ein Blick zu Karl und ich komme ins Stuzen, ob das noch passt ? Nein es passte nichts in vielleicht 10 Metern Höhe ist Karl sehr nah an den Bäumen und bekommt plötzlich nochmal einen Linksdrift und Fallschirm samt Karl streifen die Bäumen. Ich konzentriere mich wieder auf meine Landung und komme weich und kontrolliert an. Noch bevor ich meinen Schirm zusammen lege schaue ich zu Karl und sehe das Uwe bereits losgerannt ist, Karl steht aber und bewegt sich, es war also nichts passiert.
Zurück am Flugplatz bekomme ich das Nachbriefung und Steve fragt mich nach dem Scheingriff, erst jetzt wird mir klar das ich den gar nicht ausgeführt habe. Zur Drehung sage ich das ich echt fasziniert ware und als er meinen Arm drückte ich erst geschaltet hatte das ich die Drehung stoppen soll. Da der Flug und das Pullen sehr kontrolliert und ruhig ablief sagt Steve das der Level 3 bestanden sei und es auch für Ihn und Patrick ein schöner ruhiger Sprung war, er grinst und bemerkt ich solle beim nächsten Pullen direkt zu meinem Po greifen und nicht zu seinem Höhenmesser, ich freu mich wie ein Schneekönig. Logisch geht es mir durch den Kopf ich sollte zwar den Freifall alleine bewältigen, jedoch beim Pullen war Steve zum stabilisieren wieder an meinem Beingurt.
Nachdem ich meine Kombi ausgezogen bereitete ich den Schirm vor damit dieser gepackt werden kann, aber die Eindrücke vom Freien Fall beginne ich erst so nach und nach zu verarbeiten, ich zehre noch Tage von dieser Aussicht und kann es kaum erwarten wieder ins Flugzeug zu steigen.

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Fallschirmspringen : Wollen wir mal schauen ob ich ein neues interessante Hobby gefunden habe. Die ersten Schritte sind getan und den weiteren Verlauf kann man hier nachlesen.

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